Aus ganzheitlicher Sicht

„Ganzheitlich“

meint auch hier die sich ergänzende Verbundenheit der körperlich/biologisch/irdischen Phänomene mit den dabei zu beobachtenden seelisch/emotional/geistigen Prozessen. Eine Verbundenheit, die verloren gehen kann, um dann in ein Ungleichgewicht und Überbeanspruchung zu führen. Dabei ist es uns zur Gewohnheit geworden, unsere mentalen Prozesse als abgesondert von der Natur (inklusive unseres Körpers) anzusehen. Nehmen wir z.B. das Prokrastinieren:

LEZGO!©

Hier wie an anderer Stelle wissen wir darauf hin, dass das Prokrastinieren nicht als Krankheit oder Störung einzuordnen ist, sondern als Symptom, das unsere Aufmerksamkeit auf einen unbeachteten Störfaktor hinweisen will. Im Zuge einer sorgfältigen Selbstbeobachtung und -analyse (beispielsweise mittels des LEZGO!©-Tools) werden wir solchen Störfaktoren auf die Spur kommen und dadurch in die Lage versetzt, das Aufschieben nicht mehr nötig zu haben. Dieser Weg ist in der Regel erfolgreich, wenn die Handlungsoption „später“ nicht schon zu oft gezogen und als Gewohnheit etabliert wurde.

Chronische/chronifizierte Prokrastination

Nicht selten erleben eingefleischte Prokrastinierer, dass der Reflex zum Aufschieben erstaunlicherweise nicht über die Selbstbeobachtung dingfest gemacht werden kann, oder dass trotz Abklärung der kritischen Punkte das Aufschieben in einem bestimmten Handlungsbereich sich unter nicht definierbaren Motivationen von Tag zu Tag neu einstellt. Die auf solche Weise chronifizierte Prokrastination „wider Willen und wider besseres Wissen“ ist das Ergebnis eines wie oben beschriebenen Ungleichgewichts: „der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“! Voilà das flagrante Ungleichgewicht zwischen Psyche und Physis, denn spätestens jetzt hat sich der mentale Widerstand gegen eine bestimmte Handlung verkörperlicht in einem ausgeklügelten System von neuronalen, hormonalen, botenstofflichen Aktionen, die unter dem Stichwort „Neuroplastizität“ beschrieben werden: Auch die dysfunktionalen Verhaltensweisen folgen dem Konstruktionsprinzip unseres Gehirns.

Prokrastination als Versuch, die Brüche zwischen Geist und Natur zu reparieren

Aufschieben macht das eingetretene und scheinbar betonierte Ungleichgewicht sichtbar und leistet hiermit einen ersten aktiven Beitrag seine Veränderung: die Bewusstwerdung. Wie aber geht es weiter, wie können die Brüche zwischen Geist und Natur repariert werden?

Da ganz offensichtlich der Bruch sowohl dem mentalen wie auch dem physischen System zuzuschreiben ist, erscheint es sinnvoll, beide Bereiche in die Heilung einzubeziehen, wenn wir uns um mehr Aufmerksamkeit und Bezogenheit bemühen. Hilfreiche Praktiken zur Koordinierung von Geist und Natur finden wir in bestimmten Meditationsübungen, die nicht nur einem esoterischen oder Wellness-Bedürfnis entspringen, sondern ganz handfest dabei helfen, die Aufmerksamkeit zu lenken und ausgerichtet zu halten, sich zu konzentrieren, zentriert zu bleiben und entschieden zu handeln.

Praxis

Die Meditationsübungen, die uns helfen, besser zu merken, wann wir abgespalten sind, und die es uns helfen, die Aufmerksamkeit zu stabilisieren, die bewirken, dass wir wirklich auf das Leben eingehen können, statt nur zu reagieren, haben als Grundgedanke die Re-Koordination von Körper und Geist, die Integrierung der Energien, die Lockerung der neuromuskulären Blockaden im Kern des symptomatischen Verhaltens (die mit der betroffenen Handlung oder Entscheidung gar nichts zu tun haben).

Die wohl wichtigsten, am leichtesten auszuübenden und in den Alltag zu integrierenden Methoden für die Blockadenlösung und für eine zentrierte Aufmerksamkeit sind

  • das bewusste Atmen und
  • die Muskelentspannung

Wie diese im Einzelnen zu verstehen und anzuwenden ist sh. hier