Too important to procrastinate

Too important to procrastinate oder doch “too big to be done”?

Manchmal glauben wir, manches sei so wichtig, dass es niemals aufgeschoben werden könnte – und irren uns eins ums andere Mal. Die Welt zu voll, um noch weiter vermüllt zu werden? Denkste. Bildung ein zu wichtiges Gut, um vernachlässigt zu werden? Dto. Kinder zu zerbrechlich, um vergewaltigt zu werden? Die Realitäten wecken uns auf. Der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Hass unaufschiebbar? Träume weiter!

Ein Student interessierte sich auf einer der letzten Zugfahrten intensiv zu erfahren, warum das, was so offensichtlich erscheint, dann doch so schwierig umzusetzen, zu implementieren ist. Weil es doch „too big to procrastinate“ sei! Die Antwort könnte entweder sehr komplex und ausdifferenziert ausfallen (und vielleicht doch Anlass zu der einen oder anderen Hoffnung geben. Oder sie hieße ganz pragmatisch und realistisch: „Too big to be done“?

Hier trifft der Optimismus des Apfelbäumchenpflanzers auf den Pessimismus dessen, der sich an einer vermeintlich aussichtslosen Sache nicht weiter abarbeiten will.

Apropos „Arbeit“: Die jahrelange Arbeit an der Prokrastination zeigt, dass es sich i.d.R. tatsächlich um etwas „Großes“ handelt. Entweder ist die Thematik in sich sehr komplex und daher „groß“, oder sie öffnet, wie die Matroschka-Puppe, mit jedem neuen Lösungsschritt eine Vielzahl neuer Aspekte und Fragezeichen.

Insofern ist es möglich, dass Prokrastinationsarbeit immer „groß“ werden kann. Aber sie lohnt und führt zu positiven Ergebnissen. Also ist sie – auch hinsichtlich des erwünschten Ergebnisses – niemals „too big“.

Und großes lässt sich immer in bearbeitbare Happen aufteilen, die Stück für Stück zum Traumergebnis führen.