Als das Wünschen noch geholfen hat

Märchen zeichnen sich dadurch aus, dass sie so fantasievoll erscheinen, und doch so nah an der Realität sind. Sie bilden die Möglichkeiten des Alltags in einer anderen Dimension ab, und machen sie dadurch anschaubar. Ähnlich geht so mancher Prokrastinierer vor, wenn er/sie das anstrengende oder widerständige Tun beiseite schiebt, das Wunschergebnis aber innerlich schon vorweg nimmt und sich in dem Glauben wohlfühlt, mit dem Akt des Aufschieben sei die Arbeit als solche fast oder eigentlich schon getan.

Insofern ist Prokrastinieren eine Flucht aus der Realität, die immer dann besonders leicht vorgenommen wird, wenn die Grenze zwischen der magischen und der realen Welt in der Kindheit und auch sonst nicht so genau gezogen wurde, und wenn in der „magischen Phase“ der frühen Kindheit das Selbst(wert)gefühl nicht ausreichend entwickelt werden konnte