Prokrastination und Wadenwickel – gegen die Abwehrschwäche

Prokrastination kann mit ihren chronifizierten Symptomen durchaus auch mit „Hausmitteln“  behandelt werden. Als psychisches „wiederkehrendes Störungsbild“ hat sie ihre Entsprechung auf der körperlichen Seite: Die wiederkehrenden Infekte wie zum Beispiel Erkältungen oder Blasenentzündungen. Diese sind oft das Resultat einer allgemeinen Abwehrschwäche – ebenso wie die Aufschiebetendenz aus einem Nichtwiderstehenkönnen gegenüber den überall gegenwärtigen Ablenkungen. Die Symptome sind ebenfalls quälend und lästig, sie sind aber eine durchaus sinnvolle Reaktion, weisen sie doch auf Ihre Defekte in der Abwehr hin, auf allgemeine, energetische oder auch ganz konkrete Schwachpunkte und auf die Notwendigkeit, etwas zu ändern.

Die ganzheitliche Medizin sieht in den wiederkehrenden körperlichen Infekten Signalgeber und Heilreaktionen, die sich gegen die alltäglichen Angriffe auf unsere (körperlichen und seelischen) Abwehrkräfte wehren.

Auf der körperlichen Ebene bekannt sind Faktoren wie

  • ungesunde Lebensführung, mangelnde Schlafhygiene
  • Fehl- oder Mangelernährung, Zivilisationssünden
  • Nikotin, Alkohol und andere Genussmittel
  • Medikamente, die das Immunsystem schwächen
  • Störfelder wie Zahnherde, Narben
  • Bewegungsmangel
  • seelische Belastungen: zu viel Stress, Reizüberflutung, chronische ungelöste Konflikte, Mangel an Selbstwertschätzung Ängste, Einsamkeit, depressive Verstimmung.

Die psychische Ebene

Es ist nicht überraschend, dass derartige körperliche Einflussgrößen auch bei der Ausbildung einer pathologischen Prokrastination anzutreffen sind. Was sich störend auf das körperliche Geschehen auswirkt, bseinträchtigt auch die seelisch-mentale Fitness, was sich in der Wechselwirkung weiter verstärkend auswirken kann.

Ganzheitliche Mittel der Wahl

Wenn psychische Beeinträchtigungen in engem Kontext stehen mit körperlichen Symptomen, bieten sich in besonderem Maße die Mittel der ganzheitlichen Medizin an: Homöopathie. Akupunktur, Bach-Blüten, physikalische Therapien wie Bewegungstherapie oder Kneipp’sche Güsse etc.

 Psychotherapie

Psychotherapeutisch wird der Heilungsprozess in Gang gesetzt und unterstützt durch ein neues kognitives Verständnis der Zusammenhänge, durch das Aufspüren und Umwandeln von somatischen, mentalen und emotionalen Auslösern, traumatischen Erfahrungen und sonstigen lebensgeschichtlichen Triggern.

So wie die Wadenwickel ein unverfängliches, traditionelles und gleichzeitig hochwirksames Mittel zur Behandlung des Infektsymptoms Fieber darstellt, dem die Stärkung der Immunabwehr folgen sollte, so stehen auch zur Entschärfung akuter Prokrastinationsfolgen praktisch, mental und emotional wirksame Coaching- und therapeutische Methoden zur Verfügung. Der Akutbehandlung sollte dann immer auch eine Wiederbelebung des seelischen Abwehrsystems folgen, das durch ein wiederholtes Aufschieben um sorgfältige Beachtung bestimmter Bereiche aufgerufen hat.