Der Autor dieses autobiografischen Romans, K.N. Dimundu, war 7 Jahre alt, als ich selbst für vier Jahre in seine Heimatstadt Kinshasa kam, um dort im internationalen Finanzsektor zu arbeiten. Die Fahrkarte für meine Rückreise hatte ich bereits in der Tasche, und auch er wollte das diktatorische Regime Mobutus verlassen, als – 1993 – sein eigener Sohn geboren wurde, den er Stallone nannte – denn sein Lebenstraum war der Film, in Kinshasa nicht zu verwirklichen.
Was für mich mit wenig organisatorischem Geschick leicht zu organisieren war, bedeutete für den jungen afrikanischen Vater eine Lebensaufgabe:
Um den Weg in eine bessere Welt zu finden musste er hinabsteigen in die korrupten und lebensgefährlichen Niederungen des Handels im angolanisch/zairischen Grenzgebiet, das von bewaffneten politischen Banden kontrolliert wurde. Er arbeitete wie ein Sklave in den Diamantenminen der MPLA, immer in der Hoffnung, einmal genug Geld für sein eigenes Vorhaben zusammen zu bekommen.
Dieser Weg führte ihn weiter in die Realität der südafrikanischen Apartheid und in die Kriminalität in den Townships von Capetown, von wo er nach langen Jahren schließlich nach Paris kommen konnte, und dieses Buch schrieb, das uns ein überzeugendes Beispiel von der Macht Durchhaltevermögen gibt.
Er erreichte sein Ziel mit einem nicht versiegenden Willen, es zu erreichen. Nicht als blindmachende Obsession, sondern als Fernziel, dem er alle übrigen überlebenswichtigen Aufgaben unterordnen konnte. Kein stures Festhalten an einer einzigen Strategie. Zwischenschritte, Umwege, Rückschritte, Neuorientierungen zwangen sich ständig auf. Aber das Feuer der Überzeugung von dem, was er wollte, ging deswegen nie aus.
Hierin liegt das Geheimnis der Persévérance, und sie ist das Geheimnis eines Erfolgs, der nicht notwendigerweise reich macht, aber in jedem Falle das Leben menschenwürdig macht. Prokrastination kann darin vorkommen, allenfalls ein kluges, ökonomisches Abwägen der nächsten bewusst vorgenommenen Schritte.