Machen Sie sich doch bitte mal frei!

Wer aufschiebt, tut das oft unter einer Art Zwang. Subjektive Wahrnehmungen, Erinnerungsfetzen, Gefühlswallungen, Druck von innen und außen sind der Stoff, aus dem unser Verhalten geformt wird, in manchen Situationen eben auch das der Prokrastination, ob wir wollen oder nicht.

Aber können wir wirklich behaupten, hier drücke sich unser Wollen, vielleicht sogar unser „freier Wille“ aus?

„Freier Wille“ ist das Synonym für die Spielräume, die wir haben, die Grundlagen unseres Handelns oder Entscheidens zu bewerten, und die Folgen abzuschätzen. Diese Spielräume liegen immer in einem Raum zwischen Reiz und Reaktion. Sie im Sinne einer autonomen Handlungsweise zu nutzen braucht es ein Innehalten, ein Unterbrechen von Automatismen, und die Gelegenheit zum Nachdenken.

Wer ständig außengesteuert lebt und auf jeden (akustischen, visuellen, emotionalen..) Reiz sofort reagieren muss, läuft Gefahr, nicht sein eigenes Leben zu führen. Innehalten, zu sich selber kommen kann geschehen durch

bewusste Verweigerung,

ein gedankliches STOP,

in Meditation, Sammlung oder Gebet,

durch Qigong, TaiChi oder Yoga.