Das Paradoxon Prokrastination

Aufschieben ist in weiten Teilen ein Kontaktverhalten, das gleichzeitig vermeidend wie verstärkend eingesetzt wird. Darin liegt sein paradoxer Charakter:

Prokrastination ist ein Notsignal, das dann ausgesendet wird, wenn die Ressourcen für die Bewältigung einer Situation ausgehen. Tatsächlich steht im Hintergrund der (nicht formulierte) Wunsch, gehört, gesehen oder verstanden zu werden – sei es auch um den Preis, durch Nichtöffentlichmachen nicht gehört, nicht gesehen und nicht verstanden zu werden.

In einem in sich widersprüchlichen Geschehen wird oft keine Lösung gefunden, sodass ein Schwebezustand gewählt wird, der u.U. auch über einen längeren Zeitraum beibehalten wird, bis die negativen Folgen der Nichtentscheidung oder ein von außen wirkender Druck dem Geschehen ein (oft unangenehmes) Ende setzt.

Um selber die Bremse eines blockierenden Dilemmas zu lösen bietet sich die Methode des „Tetralemma“ an, die schon im alten Indien erfunden und in der heutigen Kommunikationswissenschaft weiter entwickelt wurde. Hierbei geht es um ein gedankliches Experiment, mit dem die engen Fesseln eines scheinbar unlöslichen Dilemmas gesprengt werden. Siehe hierzu → https://www.pro-cras.de/tetralemma-eine-spannende-entscheidungshilfe/