Was für ein Theater? Was für ein Theater!

Wenn Befürchtungen, Ängstlichkeiten oder negative Erwartungen zur so genannten „administrativen“ Prokrastination führen, wenn also Briefe nicht mehr geöffnet werden, Termine verstreichen, Papier-und Bürokram nicht mehr erledigt werden kann, weil alte Erfahrungen und neue Angstfantasien einen davon abhalten, würde ein Außenstehender vielleicht sagen: „Mach doch nicht so ein Theater“. Für uns selber ist es kein Theater, sondern spürbare Realität.

In einem unbelasteten Moment können wir üben, mit dem Theater im Kopf kreativ und spielerisch umzugehen. Seien wir Regisseur, Bühnenbildner, Drehbuchschreiber, Komparse, Schauspieler und Zuschauer in einem, und wechseln wir zu allen möglichen und unmöglichen Szenarien! Lernen wir in einer harmlosen Situation, dass wir immer und nach Belieben die Szenen und Szenarien in unserem Kopf, in der Fantasie und Vorstellung ändern können, und damit auch die Gefühle, die damit verbunden sind.

So lernen wir im harmlosen Simulator, wie wir im „Ernstfall“ aus der Spirale der auftauchenden Befürchtungen aussteigen können, indem wir die Situation im positiven Sinne kreativ verändern.

Prokrastination, besonders die administrative, hält sich mit einigen wenigen, aber wirksamen Automatismen am Leben, vor allem, indem beinahe zwingend schwierige Gefühle aufgebaut werden.

Indem wir im akuten Falle ganz gewollt den Gefühlen eine neue Bühne, eine neue Farbe, eine neue Bewertung, und der Szene eine neue, kreative, vielleicht sogar komische Note geben, verliert sich das Bedrückende unseres Befürchtungs-Theaters, sodass wir dann erleichtert und schließlich amüsiert sagen können: „Was für ein Theater!?“

Nicht ist wirklich das, was wir in unseren Befürchtungen darüber denken!