Struktur entwickeln

Aufschieben hat immer eine starke Schutzwirkung, die der eingefleischte Prokrastinierer gar nicht so ohne Weiteres aufgeben kann. Gleichzeitig gibt es ein heftiges Gefahrenpotenzial, das es notwendig macht, sich von diesem Verhaltensmuster wieder z lösen. Wie werden wir im Coaching oder in der Therapie mit diesem inneren Widerspruch umgehen?

Das Aufschieben ist ja zunächst keine „Krankheit“, sondern einfach eine wertfreie Handlungs-Option ist, die auf zwei Säulen steht: Zum einen gibt es eine lebens- oder erlebnisbasierte Disposition, bestimmten emotional wirksamen Herausforderungen aus dem Weg zu gehen, zum andern braucht es immer äußere Kontext-Strukturen, die mindestens eine Zeitlang ein ungestraftes Aufschieben zulassen – zumindest lange genug, damit innere prokrastinative Handlungs-ersatzstrukturen aufgebaut werden können.

Prokrastinations-Coaching oder -Therapie wird daher neben der Entschärfung der auslösenden Prokrastinations-Trigger auch für einen Neuaufbau der alltäglichen Lebens- und Arbeitsstrukturen sorgen.