Prokrastinieren ist keine Privatsache

 

Das Verhalten prokrastinierender Menschen belastet sie selber, aber auch ihre Angehörigen, Freunde und Arbeitskollegen. Sie leiden unter den Stimmungsschwankungen, den Prokrastinationslügen, den Unzuverlässigkeiten, nicht zuletzt unter den finanziellen und existenziellen Folgen des Aufschiebens wichtiger Erledigungen.

Prokrastinierende werden manchmal von ihrem Umfeld viel schneller durchschaut, als sie es vor sich selber wahrhaben wollen, manchmal gelingt es ihnen aber auch, ihre Aufschiebspielchen so gut zu verheimlichen, dass die ahnungslosen Mitbetroffenen erst spät aus allen Wolken fallen, wenn die Welle des Aufgeschobenen unerwartet über ihnen zusammenbricht.

Exzessives Aufschieben kann katastrophal enden.

Deshalb sollten Mitbetroffene / Co-Prokrastinierende wissen,

  • wie sie mit den ersten Anzeichen einer Prokrastination in ihrem Umfeld umgehen,
  • wie sie Prokrastinierenden helfen, und
  • wie sie sich vor den Folgen einer aus dem Ruder laufenden Prokrastination schützen können.

Wenn sichtbar wird, dass bestimmte Erledigungen dauerhaft nicht durchgeführt werden, hat jeder so seine Methoden, daran zu erinnern: freundlich, fragend, drängend, abmahnend. Prokrastinierende werden dann interessante und überzeugende Geschichten (er)finden, warum eine Erledigung bis jetzt nicht möglich oder nicht nötig war, und wiederum auf morgen vertrösten. Sie werden nicht zugeben, dass sie ein tiefsitzendes Problem haben. Weil sie ein solches nicht sehen können oder nicht wahrhaben wollen. Als Außenstehende/r oder Betroffene/r werden Sie selber den Finger in die Wunde legen müssen. Prokrastinierende werden Sie dafür hassen, und Ihnen insgeheim dafür um den Hals fallen wollen.

Das Ausmaß Ihrer Empathie entscheidet darüber, ob Ihr Gegenüber zumacht oder sich Ihnen anvertrauen kann. Von sich aus und ohne eine empathische Begleitung wird er es meist nicht mehr schaffen.

Welche Unterstützung hilfreich ist, hängt vom Einzelfall ab, ist aber leicht einzugrenzen und festzustellen. Wir haben hierfür ein Interview- und Analyse-Tool entwickelt, das die typischen Bereiche umfasst, aus denen heraus sich Prokrastination entwickelt. Wenn Sie dem roten Faden dieses LEDZ GO!©-Scans im Rahmen eines unterstützenden Gesprächs mit der/m Betroffenen folgen, werden Sie bald herausgefunden haben, wo ihn/sie der Schuh drückt. Einzelheiten zu diesem LEDZ GO!©-Scan finden Sie → hier.

Wir stehen Ihnen hierfür gerne beratend zur Seite.

Sie sollten die im LEDZ GO!©-Scan aufgebaute Vertrauensbasis nutzen, auch über den Stand der Aufschiebefälle und über die akuten Dringlichkeiten einen möglichst vollständigen Überblick zu bekommen. Das wird dem/r Prokrastinierenden Entlastung geben, denn er/sie weiß, dass Hilfe unterwegs ist, nach der er/sie vorher nicht fragen konnte. In vielen Fällen hat der/die Prokrastinierende die Dinge noch einigermaßen so gut im Griff und soweit abgesichert, dass der totale Absturz noch nicht stattgefunden hat. Nutzen Sie genau diese von ihm/r genutzten Ressourcen, wenn Sie gemeinsam daran gehen, die Abläufe und Erledigungen wieder auf die Reihe zu bekommen. Der/die Prokrastinierende wird Ihnen mit einer gewissen Genugtuung davon berichten, wie geschickt er/sie es immer wieder anstellen konnte, die äußere Fassade zu wahren.

Seien Sie eine wohlmeinende und präsente Stütze, und lassen Sie dem/r Prokrastinierenden die Verantwortung und auch die Würde, sich und sein Umfeld möglichst selbständig wieder aus der Gefahrenzone heraus zu manövrieren.

Kontaktanfrage, auch für mittelbar Betroffene:  info@pro-cras.de, tel. fix: 0211 9991656, tel. mobil: 01520 9887966