Prokrastination und Psychotherapie

Manchem mag es schwerfallen, für die Überwindung einer Aufschiebegewohnheit ein psychotherapeutisches Vorgehen für notwendig zu halten. Und tatsächlich bietet sich sehr oft auch schon ein praxis- bzw. alltagsorientiertes Coaching als ausreichend und zielführend an.

Wenn jedoch die Aufschiebegewohnheit sich in die regelmäßige Alltagsbewältigung „eingefressen“ hat und sie droht, zur bleibenden Belastung zu werden, sollte auch der psychotherapeutische Blick zur Lösungsfindung mit einbezogen werden. Schon allein der Aspekt der Dauer und der Wiederholungstendenz eines unüberwindbaren Aufschiebeverhaltens kann auf Gründe verweisen, die über den Rahmen einer „Gewohnheit“ deutlich hinausgehen.

Psychische oder psychiatrische Störungen, die der Bewältigung der täglichen Herausforderungen im Wege stehen, machen nicht selten dadurch auf sich aufmerksam, dass Wichtiges nicht mehr erledigt wird. Dann erweist sich das Aufschieben und Vertagen als ein unübersehbarer Hinweisgeber, der eine sorgfältige Beachtung verdient.