Prokrastination ist bislang von der wissenschaftlichen Wahrnehmung vernachlässigt, obwohl sie durchaus unter den üblichen Klassifizierungskriterien zu subsumieren wäre. Das zeigt sich i Fälle des ICD-10 in folgendem Abgleich der Erfordernisse:
– Prokrastination ist mit deutlichen Einschränkungen der beruflichen und sozialen Leistunsfähigkeit verbunden;
– Die Störung führt zu deutlichem subjektivem Leiden, bisweilen erst im späteren Verlauf;
– Die Störung ist in aller Regel bereits in der Kindheit angelegt und als „Charakterzug“ auffällig;
– Das Verhaltensmuster ist in der schweren Ausprägung tiefgreifend und in vielen persönlichen und sozialen Situationen eindeutig unpassend;
– Die Störung erstreckt sich auf unterschiedliche Funktionsbereiche wie: Affektivität, Antrieb, Impulskontrolle, Wahrnehmen und Denken, sowie die Beziehungen zu anderen.