Die Frage nach dem „WARUM?“

Warum es ein so kompliziertes Aufgaben- bzw. Entscheidungsmanagement überhaupt gibt, wie es beim Prokrastinieren eingesetzt wird, erscheint für den Nicht-Betroffenen oft völlig unplausibel: So wenig Spaß für so viel Ärger? Bei genauem Hinsehen erweisen sich die Ausgangsszenarien bereits als einigermaßen überschaubar:

Menschen schieben auf,

  • weil es ihnen möglich ist,
  • weil es ihnen möglich gemacht wird,
  • weil das Tun bzw. Entscheiden unmöglich ist.

Im ersten Falle wird die Tat des Aufschiebens aktiv begangen, begleitet von einem Willensakt, der das Nicht-Tun zur Folge hat.

Im zweiten ist der Aufschieber ein Opfer von Umständen, die der Tendenz zum Aufschieben bereitwillig Tür und Tor öffnen. Aufschieben würde man sich nicht gestatten, wenn größere Kontrolle, sofortige Verhinderung und konsequente Bestrafung erfolgen würde.

Im dritten liegen innere oder äußere Gründe vor, die sich einem zeitgerechtes Tun oder Entscheiden Hindernis in den Weg stellen. Die Gründe finden sich in den folgenden fünf Bereichen: mangelnde Fähigkeiten, falsche Zeit- und Arbeitsorganisation, Einstellungen, Erfahrungen und Überzeugungen, Schwächen in der Motivation und Zielfindung, Schwächen in der körperlichen, mentalen oder emotionalen Fitness.

Für eine nachhaltig wirksame Prokrastiinationsbehandlung wird man sich also vergewissern,

  • warum des Aufschiebens überhaupt im Bereich des Möglichen liegt,
  • ob das Aufschieben nicht mit prohibitiven oder direktiven Maßnahmen verhindert werden kann,
  • auf welchen der fünf Ebenen eine Störung auf Beachtung wartet.