FAQ – Prokrastination und PROKRASTINATIONSBERATUNG


Was ist Prokrastination?

Prokrastination bedeutet, wichtige oder zeitgebundene Aufgaben immer wieder aufzuschieben – begleitet von Stress, Schuldgefühlen oder innerer Anspannung. Wichtig ist:
Prokrastination beginnt nicht beim Aufschieben selbst, sondern schon früher – bei seinem ersten inneren Drang, der als reflexartige Schutzreaktion entsteht.

Dieser Reflex speist sich aus lebensgeschichtlichen Erfahrungen, aus natürlichem Schutzbedürfnis, manchmal auch aus Energieersparnis („Faulheit“) oder dem Streben nach Genuss.

Prokrastination ist keine Absicht. Sie entsteht aus sich verstärkenden inneren Reaktionen und einer Reihe von unguten Rückkopplungen.


Gibt es heute mehr Prokrastination als früher?

Vermutlich ja, alleine deswegen, weil es heute mehr „postfaktische“ Unsicherheit in der Welt und in unserem Alltag gibt. Die Folge:

  • Es ist schwieriger geworden, etwas „richtig“ zu erledigen oder zu entscheiden
  • Perfektheit spielt gleichzeitig eine immer wichtigere Rolle
  • Wir brauchen mehr „Bedenkzeit“ bei immer engeren Deadlines, wachsender Informationsflut und weniger Verlässlichkeit, und
  • wir haben oft nicht genug eigene Zeit, um die inneren Spannungen, die sich mit dem neuen Vorhaben auftun, verarbeiten zu können.

Warum schiebe ich anstehende Erledigungen oder Entscheidungen auf, obwohl ich weiß, dass sie jetzt nötig wären?

Weil Prokrastination erst auf den zweiten Blick ein Organisationsproblem ist. Vorrangig bildet sich der Drang zum Aufschieben aus

  • Überforderung, Unsicherheit oder Versagensangst/Perfektionismus
  • Unterforderung und fehlender Bedeutung, „keine Lust“, Langeweile
  • Komplexität der Aufgabe
  • emotionale und erinnerte Belastungen beim ersten Kontakt mit dem Projekt.

Aufschieben ist für das menschliche System oft die zunächst „interessantere Option“ – vor allem unter Stress und bei Unsicherheit. Es ist der (anfänglich) „leichtere“, niedrigere energetische Zustand, während Tun höhere Regulationsfähigkeiten erfordert: Bewusstheit, Reflexion, Struktur und emotionale Stabilität.


Warum ist ein Perspektivwechsel wichtig?

Der Versuch, Prokrastination „um jeden Preis“ zu bekämpfen. ist ein oft angestrebte, aber unrealistisches und sinnloses Ziel.

Unser Ziel ist es, einen Zustand zu erreichen, in dem Handlungsfähigkeit möglich ist – also eine Rückkehr zu klarer, bewusster und verantwortungsvoller Aktion.

Dadurch ändert sich alles in unserem Vorhaben, auch das Prokrastinieren und seine Bedeutung; nicht mehr schädliches Defizit, sondern wichtiger Hinweisgeber und Change-Auslöser, einfach durch

  • Konfrontation
  • Klärung von Komplexität
  • emotionale Reibung
  • Angstüberwindung
  • Unterbrechung von Rückkopplungsmustern

Sobald diese Prozesse verstanden sind, wird sich der Umgang mit prokrastinationsbedrohten Aufgaben nachhaltig verändern.


Welche Rolle spielt der Aufschiebereflex?

Der Aufschiebereflex ist der Beginn einer Aufschiebe-Kaskade, die im Drang zum Aufschieben spürbar wird, die sich durch zunächst kleine aber gehäufte Auslösefaktoren entwickelt, und die über eine Folge von Ängsten, Selbstabwertung, Druck und deren Eskalation hin zur Etablierung einer stabilen destruktiven Prokrastinations-Schleife führt.

In allen seinen Stufen ist der Aufschiebereflex ist ein Frühwarnsystem. Er signalisiert:
„Hier stimmt etwas nicht – schaue genauer hin!“ Er weist auf strukturelle, emotionale oder organisatorische Dysbalancen

  • im geplanten Vorhaben,
  • in der erledigenden Person und
  • in der besonderen situativen Beziehung zwischen den beiden.


Anstatt ihn zu bekämpfen, ist es sinnvoller:

  • seinen Ursprung zu verstehen
  • seine Bedeutung zu entschlüsseln
  • ihn als Hinweis auf notwendige Selbstkorrektur zu nutzen.

Wie entsteht Prokrastination Schritt für Schritt?

Der Prozess lässt sich meist in drei Stadien einteilen:

  1. Drang zum Aufschieben als erste spontane, reflexhafte Schutzreaktion.

  2. Nachgeben – die oft unbewusste oder unerklärliche Entscheidung, nicht sofort zu handeln, sondern abzuwarten.

  3. Einmünden in ein stabiles Prokrastinationsverhalten: Ablenkungen finden, Ersatzhandlungen, automatische Routinen.

Schon eine kleine, rückgekoppelte Erinnerung oder Überlegung kann den Kontakt zum Projekt unterbrechen und die Aufschiebe-Kaskade in Gang setzen.

Die dynamische Entwicklung vom Drang zum Aufschieben bis hin zum manifesten Prokrastination setzt sich mit jeder Begegnung mit einem prokrastinationssensiblen Vorhaben neu in Gang. So entsteht der, dass  Prokrastination ein dauerhaftes Verhalten sei.


Gibt es Momente, in denen ich das Aufschieben stoppen kann?

Ja! Zwischen dem ersten Reflex und der endgültigen Prokrastination gibt es kurze Momente der Distanz, in denen Entscheidung möglich wird.
In diesen „Spalten“ lässt sich das Muster unterbrechen.

Der LEDZ GO!©-Scan unterstützt, solche Momente zu erkennen und zu nutzen. Auch ganz selbständig.


Was sind typische Auslösefaktoren für den Drang zum Prokrastinieren?

Besonders häufig wirken diese sieben Felder:

  1. Kognitive Blockaden

  2. Emotionale Belastungen

  3. Fehlende oder dysfunktionale Routinen

  4. Unklare Motivation und Zielorientierung

  5. Körperlich-gesundheitliche oder mentale Blockierungen

  6. Organisatorische Hürden im Zeit-, Raum- und Netzmanagement

  7. Fokussierungsstärke und Maß der Ablenkbarkeit

LEDZ GO! zeigt, wie diese Felder miteinander interagieren, sich gegenseitig verstärken oder schwächen und sensibel reagieren können.


Was ist LEDZ GO!©

LEDZ GO! ist die Struktur der PROKRASTINATIONABERATUNG.

Es ist als Framework die Architektur für einen analyse- und ressourcenorientierten Umgang mit der Prokrastination.

Mit LEDZ GO! werden die Auslösefaktoren für den Drang zum Aufschieben aufgedeckt, definiert und als Grundlage für die Problem- und Lösungsklärung zugänglich gemacht.


Ist LEDZ GO!© eine Therapiemethode?

LEDZ GO! ist eine handlungstheoretische, tiefenpsychologisch fundierte Strategie, um die praktischen und tieferen, unbewussten Ursprünge und Auslöser eines Aufschiebereflexes zu verstehen und zu bearbeiten.

Mit dem hierfür entwickelten Framework werden bei minimalem psychotherapeutischem Einsatz die Handlungs- und Interaktionsmuster des Prokrastinierens aufgedeckt, auch wenn sie aus konfliktreicher Vorgeschichte hervorgingen, und für die Entwicklung neuer,  geeigneter Verhaltensweisen genutzt.


Was ist der LEDZ GO!©-Scan?

Der LEDZ GO!-Scan ist das Klärungswerkzeug der PROKRASTINATIONSBERATUNG, das

  • die sieben typischen Auslösefelder der Prokrastination überprüft
  • Rückkopplungen sichtbar macht
  • nicht funktionale Strukturen identifiziert
  • die inneren Dynamiken zwischen Ihnen und Ihrem Projekt verständlich macht
  • zeigt, wie und warum der Drang zum Aufschieben überhaupt entstehen konnte

Er klärt, unter welchen Bedingungen sich der Drang zum Aufschieben entwickeln konnte. Und welche Bedingungen zu vermeiden oder zu verändern, und welches neue und hilfreiche Bedingungen sein können.


Warum helfen viele Prokrastinations-Hacks nicht dauerhaft – und sind dennoch wichtig?

  1. Viele Maßnahmen gegen das Prokrastinieren funktionieren nicht dauerhaft, weil sie erst eingreifen, wenn der Modus der Prokrastination bereits erreicht ist – also sehr spät im Prozess der Prokrastinationsentwicklung.
    Dann werden zwar Symptome „weggehackt“, aber nicht die Auslöser verstanden.
  2. Sie tragen nicht dem Verständnis Rechnung, dass die Option des Aufschiebens immer auch eine unvermeidbare Option, ein dazu gehörender, immanenter Bestandteil det Entwicklung eines Vorhabens ist.

Dennoch sind praktische Maßnahmen unverzichtbar, um alte dysfunktionale Schein-Lösungen auszutauschen gegen konstruktive Antworten auf akute organisationstechnische Missstände.

Dauerhafte Veränderung entsteht dort, wo die Beziehung zwischen Mensch und Projekt geklärt wird. Aus dieser Klärung leiten wir gemeinsam die nötigen Maßnahmen ab.


Wie sieht ein nachhaltiger Weg aus dem aufschiebenden Verhalten aus?

Ein wirksamer Ansatz umfasst:

  1. Den Aufschiebereflex früh erkennen.

  2. Innehalten, um Gefühle, Impulse und Bewertungen wahrnehmen zu können.

  3. Tiefere Auslöser mithilfe des LEDZ GO!-Scans identifizieren.

  4. Die Beziehung zum Projekt neu ordnen, klären und stabilisieren.

Danach sind verbessernde Methoden in Organisation und Zeitmanagement oder neue Routinen wirklich wirksam.


Welche Rolle spielt mein „freier Wille“?

Der Mensch handelt immer als ein wollendes, abei denkenden, emotionales und auch zögerndes Wesen, und hat daraus seine persönlichen Handlungsmuster als Reaktions-Automatismen entwickelt Vor diesem Hintergrund bedeutet „freier Wille“ nicht, tun zu können, was man will. Er bedeutet:

Muster erkennen und die Freiheit zu haben. sie zu durchbrechen.

Jenseits aller Diskussion um „freien Willen oder Determinismus“ sind wir immer in der Lage, schädliche Handlungsmuster aufzudecken und zu verändern.


Wie unterstützt mich die PROKRASTINATIONSBERATUNG?

Die Beratung kombiniert

  • langjährige und spezialisierte psychotherapeutische und Coaching-Erfahrung
  • präzise Analyse des Aufschiebereflexes
  • Erkennen innerer und äußerer Blockaden
  • Entwicklung neuer Handlungswege und stabilisierender Routinen

Für Sie lautet das Ziel:
Sie bringen Ihre Projekte wieder aktiv, sicher und selbstbestimmt voran.


Welche Angebote gibt es?

A: Orientierungsgespräch (kostenlos)

Erstes, diskretes Gespräch zur Klärung Ihrer Situation.

B: LEDZ GO!©-Paket

Aufdeckung und Analyse Ihres Aufschiebeverhaltens in drei Doppelsitzungen.

C: LEDZ GO!© & PLUS

Aufdeckung und Analyse PLUS Coaching/ggf. therapeutische Begleitung – abgestimmt auf die Ergebnisse Ihres Scans.


Für weitere Informationen nehmen Sie bitte Kontakt auf über:

E-Mail: info@pro-cras.de, Tel. fix: 0211 9991656, Tel. mobil: 01520 9887966