„Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten“

Bis heute hatte ich hier die Ansicht vertreten, dass, im Sinne einer aktiven Prokrastinationsvermeidung, ein Manko an Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten noch am leichtesten auszugleichen sei. Spätestens mit dem heutigen Bericht über den Zustand der Bundeswehr (z.B. RP online heute) ist dies wohl eine allzu leichtfertige Behauptung!

Nicht dass ich militärisch besonders engagiert wäre, aber wenn es draußen kalt ist, sollte, so meine ich, das Personal der Bundeswehr sich zumindest ausreichend warm anziehen können – was aber offenbar nicht möglich ist. Hier gibt es (kaum vorstellbar!) eine schon lange bestehende „Fähigkeitslücke“ (Zitat: Heereskommando) bis 2021, deren Verfüllung offenbar vom zuständigen Beschaffungsamt (BAAINBw – sollte man ruhig mal googlen) intern willenttlich prokrastiniert wird. Hey! Wir alle bezahlen diese Leute!

Funktionsfähiges, fahrbereites und flugfähiges Material, Kleidung, Schutzwesten oder Zelte zu beschaffen, das hat nichts mit tiefenpsychologischer Seelenarbeit zu tun, sondern mit praktischem, kleinteiligem Projektmanagement, dessen überschaubare Aufgabe in der Herstellung der notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten liegt.  Schön, dass wir heute wieder einmal von so prominenter Seite gezeigt bekommen, wie grundsätzlich Prokrastinationsvermeidung an der Basis anfangen könnte, dort misslingt – und einen frieren macht.