‚kann nicht‘ heißt ‚will nicht‘?

Wenn eine Aufgabe nicht erledigt wird, lohnt es sich, auf die „Modalitäten“ zu schauen – sie drücken sich meist unter Zuhilfenahme der so genannten Modalverben aus: können, sollen, wollen, dürfen, müssen, möchten. Für Linguisten ist klar; ihnen folgt der Infinitiv. Im Rahmen eines Aufschiebeverhalten wird auch etwas deutlich: An die Stelle der sofortigen und nicht weiter in Frage gezogenen Erledigung schiebt sich eine bewusste oder emotionale „Überlegung“, welches denn die aktuellen Beweggründe oder Begleiterscheinungen sein könnten, und damit umzugehen ist: kann ist das überhaupt?, darf ich das oder vielleicht nicht?, möchte ich wirklich?, muss ich?, mag ich jetzt?, will ich denn, was ich will, soll, muss…?

Alle diese stillen oder offen ausgedrückten Modalitäten bauen sich wie eine Mauer auf zwischen die Entscheidung und die tatsächlich Ausführung. Sind sie erst einmal auf dem Tisch, wollen sie ernst genommen und abgearbeitet werden!